Natürliche Modelliermasse: Ein einfaches Rezept
Selbst kreativ sein macht riesigen Spaß. Und lufttrocknende Modelliermasse eignet sich besonders gut dafür. Denn du kannst daraus prima kleine Figuren modellieren – oder auch aufwendige Skulpturen. Du brauchst keinen Backofen sondern bloß ein bisschen Geduld. Deine modellierten Kunstwerke werden ganz von alleine fest.
Die Herausforderung: Tolle Qualität mit rein natürlichen Zutaten
Im Handel gibt es fertige Produkte, mit denen du hervorragend modellieren kannst. Aber als Naturmaterial-Tüftlerin wollte ich eine Masse aus rein natürlichen Materialien herstellen. Meine ersten Versuche waren eher bescheiden. Die Masse ließ sich schlecht verarbeiten oder sah bröselig aus – und zerfiel am Ende sogar. Schließlich habe ich mich im Internet auf die Suche nach weiteren Ideen gemacht.
Und es hat geklappt. Bei meiner Suche bin ich auf ein Rezept gestoßen, das komplett ohne Plastik auskommt. Ich habe damit experimentiert und es etwas abgewandelt. Das Ergebnis lässt sich super verarbeiten – und auch detaillierte Figuren bekommst du damit hervorragend hin. Die fertigen Stücke sind leicht, absolut bruchfest und ohne Risse. Also kurz gesagt: super.
Die Herstellung: So einfach wie ein Kuchenrezept
Das Rezept ist simpel. Na gut, wie bei allen Naturfarbenrezepten solltest du Spaß am Werkeln und Experimentieren haben und etwas Geduld mitbringen. Aber dafür hast du am Ende eine selbst hergestellte wunderbare Modelliermasse – ungiftig, umweltfreundlich und für nur ein paar Cent. Mich begeistern diese einfachen Rezepte immer wieder.
Und es kommen nur Materialien hinein, die du vielleicht ohnehin in deiner Küche hast. Außerdem ist es eine elegante Möglichkeit, die eventuell vorhandenen Corona-Toilettenpapier-Berge abzubauen. Passenderweise kommt sogar ein bisschen Mehl mit hinein. Glücklicherweise sind diese Rohstoff jetzt wieder leicht zu bekommen.
Natürliche Modelliermasse: So geht’s:
Das Rezept besteht aus zwei Teilen: Zuerst stellst du einen Leim her, der sich übrigens auch hervorragend zum ungiftigen Basteln mit Papier eignet.
Teil 1: Der Leim
- 1 Tasse Maisstärke (das ist ganz normale Speisestärke)
- 2 EL Guarkernmehl (gibt’s im Bioladen, großen Supermärkten oder in der Drogerie zum Binden kalter Speisen)
- 1/2 Tl Salz
- 1TL Essig
- 2 Tassen Wasser
Gib Wasser, Salz und Essig in einen Topf und rühre dann Maisstärke und Guarkernmehl mit dem Schneebesen ein. Koche alles unter ständigem Rühren auf dem Herd solange auf, bis sich eine relativ feste glibberige Masse bildet.
Lass diese anschließend abkühlen. Der fertige Leim sollte möglichst geschmeidig und fast ohne Klümpchen sein.
Du kannst diesen Leim einige Wochen in einem verschlossenen Beutel oder einer Dose im Kühlschrank aufbewahren.Aber sobald er abgekühlt ist, kannst Du daraus sofort deine Modelliermasse machen.
Teil 2: Die Modelliermasse
- 1 Tasse deines selbst gemachten Leims
- etwa 2 Meter dreilagiges weißes Toilettenpapier (Recycling geht auch, es sollte jedoch besser keinen Aufdruck haben)
- 1 TL Bodylotion
- 1/2 Tasse Maisstärke
- einige TL weißes Weizenmehl nach Bedarf
- Reiße das Toilettenpapier in kleine Stücke.
- Gib Maismehl, Bodylotion und Leim in eine Schussel und verrühre alles.
- Mische das Toilettenpapier nun nach und nach unter. Das ist eine ziemlich pappige Angelegenheit und funktioniert am besten mit den Händen.
- Anschließend musst du die Masse geschmeidig kneten – etwa 20 Minuten lang. Zupfe dabei dicke Toilettenpapierklümpchen auseinander und knete sie unter.
- Das Toilettenpapier löst sich so nach und nach auf und ergibt mit den anderen Zutaten eine homogene Masse. Okay, das ist ein bisschen Arbeit, aber es lohnt sich.
- Wenn die Masse schon fast geschmeidig ist, gib je nach Pappigkeit etwa 2-5 TL Weißmehl dazu und knete weiter.
- Die Festigkeit hängt dabei entscheidend vom Wetter und der Luftfeuchtigkeit ab. Es kann deshalb sein, dass du am Schluss noch etwas mehr Stärke hinzufügen musst.
- Wenn deine Modelliermasse kaum noch klebt, gib sie in ein luftdicht verschlossenes Gefäß. Ich nehme zum Beispiel alte Gefriertüten, die ich mit einem Klippverschluss verschließe.
- Lass die Masse im Kühlschrank etwas ruhen – mindestens eine halbe Stunde, besser länger. Wenn du sie herausnimmst, ist sie meist ziemlich klebrig. Gib anschließend noch etwas Mehl und ein bisschen mehr Stärke hinzu. Du wirst schnell merken, wann die Masse bereit ist. Sie sollte nur noch ein wenig klebrig sein und nicht mehr an den Händen hängen bleiben.
- Hebe die fertige Masse in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank auf und verbrauche sie am besten zügig.
Los geht’s: Tipps zum Modellieren
Diese natürliche Modelliermasse lässt sich super verarbeiten – auch kleinste Details sind möglich. Bisher ist diese Masse die beste, die mir je untergekommen ist.
Wie auch bei jeder gekauften Modelliermasse, brauchen deine Figuren ein Stützgerüst. Denn sonst sind sie zu weich und lasen sich nur schwer bearbeiten.
Am besten baust du dir eine Unterkonstruktion. Das klappt zum Beispiel mit geknülltem Zeitungspapier, das du mit Kreppband oder Draht umwickelst. Oder nimm Pappe oder festen aber biegsamen Draht. Es geht auch anders herum:
Für Figuren mache ich mir meist eine Art Skelett aus Blumendraht, das ich mit Zeitung umwickele. Darauf modelliere ich anschließend meine Figuren. Diese trocknen innerhalb von ein oder zwei Tagen. Anschließend kannst du die Oberfläche noch mit Schmirgelpapier glätten.
Das Ergebnis überzeugt mich: Die getrocknete Masse ist angenehm leicht und mein Testkopf hat den meterhohen Sturz auf den Fliesenboden im Flur absolut unbeschadet überstanden. Er federte ab und blieb unbeeindruckt.
Toll zum Basteln mit Kindern – und für schöne Deko
Wenn du den Leim vorab schon fertig vorbereitet hast, können größere Kinder die Modelliermasse auch gut selbst herstellen. Wichtig ist, dass sie absolut glatt ist und das Toilettenpapier sich vollkommen aufgelöst hat. Mit der fertigen Modelliermasse können auch kleinere Kinder prima basteln.
Aus diesem tollen Material kannst du alles für den Innenbereich herstellen, was du mit gekaufter Masse auch machen würdest: Figuren, Häuser, Kerzenhalter. Mach es dir doch einfach bei schlechtem Wetter drinnen gemütlich und mache einen kreativen Nachmittag. Mit dieser Masse kannst du deiner kreativen Ader freien Lauf lassen und schöne Dekostücke für den kommenden Advent oder kleine Geschenke für Weihnachten herstellen. Viel Spaß beim Ausprobieren!