Geseifter Holzboden nach skandinavischer Art
Das Behandeln von Nadelholzböden mit Seife hat in skandinavischen Ländern Tradition. Ich kannte das vorher nicht, war aber sofort begeistert von der hellen Oberfläche des Holzes und werde alle unsere Dielen in unserem neuen Haus seifen.
Durch die Seife bekommt das Holz eine schmutzabweisende Schutzschicht während es gleichzeitig seine helle Farbe und matte Oberfläche behält. Üblich ist auch die Kombination von Laugen und Seifen, wodurch das Holz silbriger und noch heller wird und später nicht mehr nachdunkelt. Es gibt auch spezielle Fußbodenseifen, die neben der Seifenlösung noch zusätzlich weißes Pigment enthalten, um den Boden noch weißer wirken zu lassen.
Ich habe mich für eine Seifenbehandlung mit ganz normaler Haushaltsseife entschieden, die genauso gut funktioniert und sehr viel günstiger ist. Auf das Laugen habe ich komplett verzichtet.
Die Vorgehensweise ist wirklich einfach, funktioniert aber nur bei Weichholz (Eiche könnte sich z.B. dunkel verfärben. Im Zweifel einfach an unauffälliger Stelle testen). Das Holz muss unbedingt sauber und unbehandelt sein und alte Anstriche oder Oberflächenbehandlungen müssen vor der Seifenbehandlung komplett abgeschliffen werden.
REZEPT:
Einfach etwa 100 g geraspelte Marseiller Seife (oder eine andere rein pflanzliche Kernseife) in 5 l heißes Wasser geben und darin auflösen.
Die gesäuberten und eventuell geschliffenenen Dielen werden dann einfach mit der heißen Seifenlösung in Längsrichtung geschrubbt. Hierfür eignet sich ein normaler Schrubber oder auch ein Wischmob aus Baumwolle. Ein altes Handtuch als Putzlappen funktioniert auch sehr gut. Mikrofaser sollte nicht verwendet werden.
Ich habe ca. 2 l auf 15 m2 verteilt,und anschließend trocknen lassen. Wichtig ist, dass keine Pfützen auf dem Holz stehen bleiben.
Die Prozedur sollte nach dem Trocknen noch ein paarmal wiederholt werden, um die Schutzschicht zu erhöhen. Wenn sich das Holz nach der ersten Seifenbehandlung sehr rau anfühlen sollte, am besten einmal darüberschleifen und dann mit der Seifenbehandlung fortfahren.
Zur anschließenden Pflege wird der Dielenboden einfach regelmäßig mit warmem Wasser und etwas Marseiller Seife leicht feucht gewischt. Dadurch wird er im Laufe der Zeit immer widerstandsfähiger.
Ich habe natürlich vorher Test gemacht, um herauszufinden, wie gut die Schutzschicht ist. Flecken jeglicher Art (Kaffee, Rotwein, Fett, Farbe, ….) gingen mit etwas Seifenwasser gut raus uns auch eingedrückte Stellen waren nach dem feuchten Wischen wieder verschwunden.
Wer mag, kann die Dielen natürlich auch vorher mit Nadelholzlauge laugen und dann erst mit der Seife behandeln.
Beim Laugen aber bitte genau die Herstellerangaben beachten und unbedingt Gummihandschuhe und eine Schutzbrille tragen.
Deine Erfahrungen kann ich weitgehend bestätigen. In Bezug auf den Eichenboden muss ich etwas korrigieren. Die Behandlung mit Seife geht auf Eiche hervorragend. Ich habe seit ca 15 Jahren einen Eichendielenboden. Er wird einmal im Jahr etwas gründlicher geschrubbt, dann ist er wieder wie neu. Sonst normal mit Seife gewischt. Was mit Eiche nicht geht, ist das Laugen. Das würde sie dunkel verfärben. In Skandinavien werden traditionell auch Eiche Möbel nur mit Seife behandelt und gereinigt.