Wasserfarben / Malen mit Gummi
Gummi Arabicum in Stücken |
Auf Papier lässt sich wunderbar mit Wasserfarbe malen, die man selbst herstellen kann. Ganz einfach funktioniert das mit Gummi Arabicum.
Gummi Arabicum stammt von der afrikanischen Akazie. Der Baum sondert diesen Saft bei Verletzungen der Rinde ab. Dieser Saft von Laubbäumen ist wasserlöslich. Harze, wie z. B. Dammar, stammen hingegen von Nadelbäumen und lassen sich nur in Terpentin oder ähnlichem auflösen.
Gummi Arabicum ist im Künstlerbedarf erhältlich. Neben der afrikanischen Akazie sondern auch heimische Bäume Gummi ab, mit dem sich malen lässt.
Bitte die Bäume aber nicht extra verletzen. Lieber einfach schauen, ob nicht an dem ein oder anderen Baum Gummitränen sind und diese einsammeln.
Besonders geeignet ist Kirschgummi. Aber auch an Pflaumen-, Pfirsisch- und Aprikosenbäume lassen sich manchmal geeignete Gummitränen finden.
Mit etwas Leinöl versetzt wird daraus eine Gummitempera, mit der sich auch gut auf Leinwand malen lässt.
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Rezept für Gummilösung:
Einfach die Gummistücke in Wasser auflösen.
Ich gebe dafür 1 Raumteil Gummi in 1 Raumteil kaltes Wasser und weiche das Ganze über Nacht ein. Um Verunreinigngen schon vorab herauszufiltern, kann man die Gummistücke in ein Mulltuch oder einen Nylonstrumpf geben und dann in das Wasser einhängen.
Wer will kann die ferige Gummilösung abschließend nochmals filtrieren.
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Rezept für Wasserfarben/Gouache
Einfach ein wenig Pigment mit etwas Gummilösung vermischen und sofort losmalen. Gouache aus der Tube zeichnet sich ja meist durch eine relativ feste Konsistenz und leicht pastellige Farbtöne aus. Um dies zu erreichen, gebe ich einfach z.B. Champagnerkreide als Füllstoff in das Gemisch aus Gummilösung und Pigment.
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Rezept für Wasserfarben/Gouache
Einfach ein wenig Pigment mit etwas Gummilösung vermischen und sofort losmalen. Gouache aus der Tube zeichnet sich ja meist durch eine relativ feste Konsistenz und leicht pastellige Farbtöne aus. Um dies zu erreichen, gebe ich einfach z.B. Champagnerkreide als Füllstoff in das Gemisch aus Gummilösung und Pigment.
Die ‚Gummi-Farbe‘ lässt sich mit Wasser wieder anlösen. Im Gegensatz zur transparenten Aquarellfarbe lässt sich mit Gouache auch prima deckend malen. Sie löst sich allerdings nicht so leicht vom Papier wie Aquarell.
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Rezept für Gummitempera (nach Doerner)
Für Gummitempera mischt man einfach tropfenweise Leinöl(firnis) hinzu.
Richtwert: etwa 80 Gewichtsanteile Gummilösung zu 20 Gewichtsanteilen Leinöl(firnis)
Die Tempera ist wasservermalbar, trocknet aber wasserunlöslich auf. Sie sollte möglichst immer frisch zubereitet und bald verbraucht werden. Die Farbwirkung ist schön hell und pastellig. Gummitempera ist etwas spröder als Eitempera, eignet sich aber ebenso gut für die Malerei auf Leinwand.( Gummitempera ist außerdem vegan, was für den ein oder anderen sicher von Interesse ist)
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Aquarellfarben:
Man kann z.B. 5 – 10 % Glycerin zur Gummi-Wassermischung hinzufügen um eine Art Aquarellfarbe zu erhalten. Durch das Glycerin lässt sich die Farbe leichter vom Aquarellpapier abheben.
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Ein Rezept für Aquarellfarben mit Honig
2 Teile Gummilösung (1 Teil Gummi : 2 Teile Wasser)
1 Teil Glycerin
1 Teil Honigwasser ( 1 Teil Honig : 2 Teile Wasser)
Die Aquarellfarben lassen sich länger aufheben, wenn man sie in Näpfchen (Muscheln, Nusschalen etc. ) eintrocknen lässt. Die Farbe lässt sich anschließend mit Wasser wieder anlösen.
Die Qualität der Aquarellfarbe hängt natürlich auch von den Pigmenten ab, die besonders fein gemahlen sein sollten.
Ich arbeite wirklich sehr gerne mit Wasserfarbe aus Gummi Arabicum, evtl. Kreide und Pigment. Selbstgemachte Aquarellfarbe kann qualitativ jedoch nicht wirklich mit gekauften Näpfchen mithalten … aber Malen kann man damit natürlich schon, nur nicht so schön lasierend.